Tetrix bipunctata
publication ID |
https://doi.org/10.5281/zenodo.15257850 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.15257791 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/C03F87F5-FF99-FFFC-FF12-FA0DFC25F79E |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Tetrix bipunctata |
status |
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(Zweipunkt-Dornschrecke):
Die euroasiatisch verbreitete (DETZEL & WANCURA 1998: 345) Zweipunkt-Dornschrecke ist in Deutschland vor allem in den Mittelgebirgen und im Alpenraum verbreitet, in der norddeutschen Tiefebene hingegen sehr selten (vgl. DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ORTHOPTEROLOGIE e. V. 2019: Verbreitungskarte, MAAS et al. 2002: 284). Die ausgesprochen xerophile Art ist ein Biotopwertzeiger für offene, strahlungsintensive, skelettreiche (steinige) und stickstoffarme Bodenstellen auf ausgeprägt xerothermen Wacholderheiden, Halbtrockenrasen oder Steinbrüchen mit lückiger, niedriger Vegetation, die Erdflechten oder Zwergmoose, ihre Nahrung, aufweisen müssen (vgl. DETZEL & WANCURA 1998: 348). JENRICH (1997: 50) fand T. bipunctata in der hessischen Rhön meist auf vegetationsarmen, steinigen Bereichen von Kalkmagerrasen in Südwestexposition, auf dem Hünkelshäuptchen bei Gersfeld auch in algenbewachsenen Viehtritten, typischen Störstellen innerhalb der geschlossenen Vegetation. Die Art gilt in Hessen als gefährdet (GRENZ & MALTEN 1995), bundesweit sogar als stark gefährdet (MAAS et al. 2011). Um den Gefährdungsursachen, zumeist Aufforstungen, Verbuschung und Eutrophierung der Lebensräume, entgegenzuwirken, empfehlen DETZEL & WANCURA (1998: 349, 350) an erster Stelle die Offenhaltung von Bodenstellen durch extensive Beweidung von Kalkmagerrasen bei strikter Vermeidung von Stickstoffeintrag. Auf dem Haimberg wurde T. bipunctata ausschliesslich auf dem steil südwestexponierten, xerothermen Wacholderhang nachgewiesen, wo sie die oftmals kleinräumigen, nahezu vegetationsfreien Bereiche um Kalkfelsen und Kalkschuttflächen besiedelt ( Abb. 8 View Abb ). Die Beweidung dieses Halbtrockenrasens durch Schafe und Ziegen ist geeignet, die Nischen der Zweipunkt-Dornschrecke durch Offenhaltung der Bodenvegetation (Viehtritt) zu erhalten, doch dürfte sich die praktizierte Koppelhaltung durch erhöhten Stickstoffeintrag langfristig negativ auswirken. Da T. bipunctata auch xerotherme Wald-Ökotone wie Waldränder und Saumstrukturen besiedeln kann (DETZEL & WANCURA 1998: 348) und den bei den Pflegemassnahmen des Jahres 1990 stark reduzierten Kiefernaufwuchs offensichtlich langjährig toleriert hat (eine Besiedlung durch die wenig mobile Art nach der Massnahme ist unwahrscheinlich; vgl. MAAS et al. 2002: 42, 285), ist der gegenwärtig lichte Gehölzbestand des Wacholderhangs nicht als Gefährdungsursache zu betrachten.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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