Bicolorana bicolor
publication ID |
https://doi.org/10.5281/zenodo.15257850 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.15257787 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/C03F87F5-FF97-FFFD-FC99-FBF5FEEAF912 |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Bicolorana bicolor |
status |
|
Bicolorana bicolor View in CoL
(Zweifarbige Beissschrecke):
Die eurosibirische, von der mongolisch-sibirischen Steppe bis nach Zentralfrankreich verbreitete (DETZEL 1998: 269) Zweifarbige Beissschrecke ist ein Biotopwertzeiger für wärmebegünstigte, strahlungsintensive, meist südoder südwestexponierte Halbtrockenrasen und Sandrasen mit magerer, lückiger, stellenweise langgrasiger Vegetation als Singwarten der Männchen (vgl. DETZEL 1998: 272, MAAS et al. 2002: 221). Auch in Osthessen ist die Art von xerothermen Standorten bekannt. INGRISCH (1979: 85) fand B. bicolor auf trockenwarmen Huteweiden des östlichen Vogelsbergs und bezeichnet sie als „Charakterart xerophiler Orthopterengesellschaften des Vogelsbergs“. Nach JENRICH (1997: 42) lebt die Art in der hessischen Rhön auf langgrasigen Trockenwiesen und verhält sich „ausgesprochen thermophil“. Auch BORNHOLDT (2017: 49, 50) verweist auf die Präferenz der Art für langgrasige Magerrasen auf dem Weinberg bei Hohenzell, Schlüchtern. Die Zweifarbige Beissschrecke ernährt sich vorwiegend von Gräsern, aber auch von Kleininsekten und wird von INGRISCH (1976b: 221, 222) als graminivor-karnivor eingestuft. Im NSG Haimberg bei Mittelrode wurde im August 2019 eine Population auf dem südöstlich des verfüllten Kalksteinbruchs gelegenen Kalkmagerrasen des nordwestlichen Vogelsbergs nachgewiesen ( Abb. 7 View Abb ). Auf der locker mit verbissenen Prunus spinosa und Rosa canina bestandenen Fläche, die in den letzten Jahren in jeweils mehrwöchiger Koppelhaltung mit Schafen und Ziegen beweidet wurde, besetzt B. bicolor hochwüchsige Grashorste, die wegen ausgebliebener Beweidung im Jahr der Beobachtung zahlreich vorhanden waren. Das Auftreten der in Hessen gefährdeten (GRENZ & MALTEN 1995), in Osthessen seltenen (vgl. INGRISCH 1979: 83, 84; JENRICH 1997: 43) Zweifarbigen Beissschrecke auf dem Kalkmagerrasen des Vogelsbergs unterstreicht die Schutzwürdigkeit dieses Habitats in seiner gegenwärtigen Ausprägung. JENRICH (1997: 43, 83, 87) stuft die Vorkommen der Art in der hessischen Rhön als stark gefährdete, isolierte Restbestände ein und verweist, wie auch DETZEL (1998: 273), auf die Gefährdung der Art durch Brachfallen und Verbuschen xerothermer Wiesenflächen. DETZEL (1998: 274) fordert explizit die Pflege grösserer Magerrasenkomplexe durch eine angepasste Hütetechnik, die Überweidung, Eutrophierung durch Kot und Urin und Lägerfluren auf den Magerrasen vermeidet. Die auf dem Haimberg praktizierte wochen- bis monatelange Koppelhaltung der Schafe und Ziegen schadet dem Ziel, eine artenreiche Entomofauna zu erhalten und zu fördern (vgl. BORNHOLDT 1991: 233–237; BORNHOLDT et al. 2000: 192, 193; LANGE 2001: 142–144).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
Kingdom |
|
Phylum |
|
Class |
|
Order |
|
Family |
|
Genus |