Oecanthus pellucens (SCOPOLI, 1763) Weinhahnchen
publication ID |
https://doi.org/10.5281/zenodo.15257850 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.15257783 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/C03F87F5-FF95-FFF0-FC99-FF31FC12F872 |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Oecanthus pellucens |
status |
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Oecanthus pellucens View in CoL
(Weinhähnchen, Abb. 3, 4 View Abb )
ist ein expansiv holomediterranes Faunenelement mit den nördlichsten europäischen Vorkommen im Norden Frankreichs, den Benelux-Staaten, Deutschland, der Tschechischen Republik und dem südlichen Polen (DETZEL 1998: 314). Abgesehen von historischen, erloschenen Vorkommen war die thermophile Art in Deutschland bis in die 1990er Jahre nur von Ober- und Mittelrhein bekannt (BELLMANN 1993: 180). Inzwischen hat das Weinhähnchen sein Areal über die südlichen Seitenflüsse des Rheins (Lahn, Main, Mosel, Neckar) stark erweitert (vgl. DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ORTHOPTEROLOGIE e. V. 2019: Verbreitungskarte, MAAS et al. 2002: 236) und entlang des Niederrheins das Ruhrgebiet erreicht (MESSER & KLADNY 2009). Ausserhalb dieses südwestdeutschen Verbreitungsschwerpunkts sind Vorkommen aus Bayern (Steigerwald [BEIGEL 2015]), Sachsen (Leipzig [KLAUS et al. 2013], Dresden [REINHARDT et al. 2019], Teucha, Elbtal [NUSS & KÄSTNER 2019]), Sachsen-Anhalt (Magdeburg, Bernburg [WALLASCHEK 2013]) und Berlin (KIELHORN & MACHATZI 2008: 224, 225) bekannt. Auch in Hessen hat sich das Weinhähnchen, besonders in den Wärmesommern der Jahre 2018 und 2019, geradezu rasant über das Rhein-Main-Gebiet hinaus ausgebreitet (STÜBING, in litt. 2019). Bereits 2002 hatte die Art das NSG Weinberg bei Hohenzell, Schlüchtern, erreicht (BORNHOLDT 2017: 48–50). Mittlerweile liegen unveröffentlichte Nachweise vor aus Mittelhessen (Wetzlar, Giessen, Amöneburg), Osthessen (Flieden, leg. Auth 2018/2019; Weinberg bei Hünfeld, leg. Klaus 2019) und dem nordhessischen Wabern (STÜBING, in litt. 2019). Das Auftreten des Weinhähnchens im NSG Haimberg bei Mittelrode steht im Zusammenhang mit dieser klimainduzierten Ausbreitungswelle. Nach DETZEL (1998: 318) ist O. pellucens als ausgeprägt thermophile Art an Orte mit einer mittleren Lufttemperatur von mindestens 15° Cwährend der Vegetationsperiode gebunden. Dies vorausgesetzt, besiedelt das Weinhähnchen vorwiegend süd- und südwestexponierte, offene, langgrasige oder staudenreiche Biotope (DETZEL 1998: 318) einschliesslich Ruderalfluren und Industriebrachen (vgl. KLAUS et al. 2013, MESSER & KLADNY 2009). Der Fang mehrerer Individuen und der artspezifische, abendliche „Gesang“ zahlreicher Männchen im August 2019 belegen, dass die thermophile Art auf ungemähten Magerrasen des Vogelsbergs und des Südwesthangs des Haimbergs ( Abb. 5 View Abb ) fest etabliert ist. Der Nachweis des Weinhähnchens unterstreicht die Wärmebegünstigung dieser Habitate.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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